Niemand verlangt vom Bundespräsidenten, dass er immer nur Kluges sagt, aber seine Äußerungen, dass Deutschland sich international militärisch mehr einmischen sollte, zeugt nicht gerade von besonderer Klugheit. Irak, Afghanistan und Syrien sind die besten Beispiele dafür, dass militärische Versuche, Konflikte zu lösen einfach nur zum Scheitern verdammt sind. Oder wie soll man das gegenwärtige Geschehen dort anders deuten? Herr Gauck und auch andere Politiker kapieren offensichtlich nicht, dass Gewalt immer nur noch mehr Gewalt erzeugt oder besser gesagt, wer Krieg als Fortsetzung einer sowieso schon gescheitereten Politik ansieht, hat aus der Geschichte und der Friedens- und Konfliktforschung offensichtlich nichts , aber auch gar nichts gelernt. Es stünde dem höchsten Repräsentanten unseres Staates besser zu Gesicht, wenn er sich auf das Kriegsbefürwortergeschwafel interessierter Kreise von vorneherein gar nicht erst einließe und sich statt dessen mehr mit denjenigen zusammensetzen würde, die wirklich was von friedlicher Konfliktlösung verstehen. Dann würden solche peinlichen Äußerungen gar nicht erst auftauchen. Das wäre was Herr Bundespräsident! – Joachim F. Gogoll –