Professor (UN)Sinn ist einer der schlimmsten neoliberalen Ökonomen, die ich kenne. Er hat jahrelang das IFO-Institut in München geleitet. Seiner Meinung nach müssen Unternehmen in freien und ungebundenen Märkten beheimatet sein, damit immer mehr produzieren und immer mehr Profite abwerfen können. Dann gäbe es auch genügend gut bezahlte Arbeitsplätze und auch der Staat würde von den Steuerzahlungen prosperierender Unternehmen profitieren können. Diese seine neoliberale Einstellung ist natürlich falsch, denn die Realität der vergangenen Jahre zeigt sehr wohl, dass prekäre Arbeitsverhältnisse immer mehr zunehmen, obwohl oder gerade weil Unternehmen sehr viel Profit machen und dass es offensichtlich ein Hobby vieler gut verdienender Unternehmen ist, Steuern zu vermeiden oder gar zu hinterziehen. Da ist nix von sozialer Verantwortung zu spüren. Dieses Geschwafel von Ökonomen seines Schlages hat dazu geführt, dass viel zu viele Politiker, allen voran Gerhard Schröder in seiner Kanzlerschaft, die Zerstörung oder zumindest die Schwächung unseres Sozialstaates aktiv betreiben oder betrieben haben mit dem Resultat, dass dieses so gewollte Vorgehen den Umverteilungsprozess von Vermögen von unten nach oben beschleunigt hat. Leider sind solche Ökonomen auch dafür mitverantwortlich, dass an den meisten Hochschulen eine völlig veränderte Ausrichtung der Lehrinhalte in den Fächern BWL und VWL stattgefunden hat mit der Folge, dass diese Hochschulen nur noch Heuschreckenliebhaber heranzüchten, die den Demontageprozess des Sozialstaates fortsetzen und fördern.

Joachim F. Gogoll