Er trat zurück und das Erdbeben blieb aus. Der Ministerpräsident Italiens hatte seine politische Zukunft von einem Referendum abhängig gemacht und ist damit ganz kräftig auf die Nase gefallen.

Nichts ist passiert seit er zurückgetreten ist. Die Probleme Italiens bleiben. Eine Staatsverschuldung von 2990 Milliarden Euro, das sind 130% vom Wert des Handels und der Dienstleistungen eines Jahres. Mafiöse Strukturen in große Teilen des produzierenden Gewerbes, 25% Jugendarbeitlosigkeit, Arbeitslosenquote 11,6 %, faule Kredite bei italienischen Banken in geschätzter Höhe von mehr als 300 Milliarden Euro. Der nächste Regierungschef wird die Probleme übernehmen und dann versuchen, sie zu lösen. Aber es ist fraglich, wie das funktionieren soll.  Da es keine richtige Politik in der falschen gibt, sprich in der neoliberalen Ökonomie, wird es jeder Regierungschef Europas schwer haben, irgendetwas Positives gegen den wirtschaftlichen Niedergang zu tun. Ob Frankreich, Spanien, Griechenland oder Italien, alle diese Staaten leiden unter den ökonomischen Zwängen einer verfehlten Mainstreamökonomie. Und die USA werden unter Trump sicherlich nicht zu glühenden Anhängern einer anderen Ökonomie. -Joachim F. Gogoll- (www.joachim-gogoll.de)