Prägnanter geht’s nicht. Professor Dr. Bontrup sprach deutliche Worte zum Thema „Umverteilen“ und machte kaum Hoffnung, dass der Trend des von unten nach oben Verteilens gedreht werden könnte, obwohl er Anregungen und Änderungen vorgeschlagen hatte. Allein ihm fehlt das Vertrauen in die Parteien, dass sich da was ändern könnte. Seien doch fast alle politischen Richtungen den Neoliberalen auf den Leim gegangen und zappelten nun in einem Gewirr von Fäden, die es ihnen unmöglich zu machen scheinen, diese Entwicklung zu ändern. Trotz einiger Bekenntnisse der Parteienvertreter von SPD, Grünen und der Linken, ja sogar teilweise von dem Vertreter der CDU; Bernhard Tenhumberg, seines Zeichens auch CDA Mitglied, sich für eine Änderung einzusetzen, sah niemand der Zuhörer am Ende des Abends einen Silberstreif am Horizont. Mit dem Hinweis auf Koalitionspartner oder starke Gruppierungen innerhalb der jeweils eigenen Partei, wurde die Hoffnung darauf, dass es zukünftig Veränderungen im Hinblick auf die von unten nach oben stattfindende Umverteilung geben könnte, zumindest sehr klein gehalten. Bontrup selbst bezweifelte es, dass es nach der Bundestagswahl einen Wechsel an der Regierung geben würde und dass selbst bei einer rot/grünen Mehrheit diese Gruppierung nicht die Kraft und die Macht hätte, sich gegen das Kapital zu stellen und endlich auch die sehr gut verdienenden an der Alimentation des Staates verstärkt zu beteiligen. Einzig und allein der Vertreter der FDP machte deutlich, dass es mit den Liberalen keine Änderungen geben würde. Für die meisten der Zuhörer war das zumindest keine Überraschung. -Joachim F. Gogoll-