Keine Frage: die Wahlbeteiligung war höher, die Populisten von rechts sind in ihre Schranken gewiesen worden, zumindest in Deutschland. Dennoch ist das Ergebnis für die SPD ein Desaster, wenn auch erwartet. Die Grünen haben zu Recht einen Höhenflug. Wen wundert es angesichts der dramatischen Klimaveränderung. Seit 20 Jahren bin ich unterwegs und rede mir den Mund fusselig, dass es dringend eine alternative ressourcenschonende Ökonomie geben muss, um eine gerechtere Verteilung des Wohlstandes zu erreichen und unsere Umwelt dadurch ebenfalls zu retten. Meine Warnungen, so etwas rechtzeitig zu tun, solange wir das noch in der Hand haben, sind regelmäßig von vielen in den Wind geschlagen worden. Wir rasen durch neoliberale Verblendung angetrieben immer noch auf die Wand zu und müssen erkennen, dass es mittlerweile zu spät ist, ohne persönliche Blessuren aus dem Desaster herauszukommen. Jetzt werden notwendige Einschnitte notwendig, die den meisten Menschen nicht passen werden, weil sie uns dazu zwingen, unseren Lebensstandard zu senken. Aber vermutlich wird sich in den Köpfen vieler Sozialdemokraten, CDUlern und FDP-Anhängern nichts bewegen. Das Ergebnis könnte das Absinken der 3 Parteien bis in die Bedeutungslosigkeit sein. Das aber kann auch das Ende unserer bisherigen Staatsform, der Demokratie sein, weil eine solche Schrottökonomie, wie wir sie heute in den hochentwickelten Industriestaaten haben , zwar effizient aber nicht sozial und umweltfreundlich ist und vor allen Dingen demokratiezerstörend.

Wie ändern? Ideen habe ich, allein mir fehlt die Möglichkeit das schneller zu verbreiten. Also müssen wir weitermachen in der Hoffnung, die unglaubliche Dummheit der neoliberalen Ökonomen und anderer Schwätzer einzugrenzen. Sisyphus lässt grüßen.

Joachim F. Gogoll